menschen & studien


Unsere Arbeit ist geprägt von den neusten Erkenntnissen aus der Hirn- und Lernforschung, der Digitalisierung und dem gesellschaftlichen Wandel. Wir bilden uns regelmässig weiter und sind im regen Austausch mit inspirierenden Menschen. So entwickeln wir uns stetig weiter und passen unsere Schule fortlaufend den aktuellen Gegebenheiten an.

Auf dieser Seite findest du interessante Artikel und Links zu Themen und Menschen, die uns wichtig sind.

Was ist eigentlich normal?

Die Studien und Bücher von Remo Largo, dem Forscher und Kinderarzt, begleiten uns seit vielen Jahren. Er setze sich zeitlebens dafür ein, dass was als normal angeschaut wird, breiter gefasst werden muss. Er wurde nicht müde zu betonen, dass es keine "normalen" Kinder und Menschen gibt. Wir sind alle einzigartig und sollten als das gesehen und unterstützt werden. In Schulen das Hauptaugenmerk auf Mathe und Sprachen zu legen kritisierte er scharf. Seine Langzeitstudien geben Aufschluss darüber.

Seine Bücher Babyjahre, Kinderjahre und Schülerjahre sind einfach ein Muss, für alle Menschen, die Kinder auf ihrem Weg begleiten.

Weniger Überförderung

Margrit Stamm ist Erziehungswissenschafterin und emeritierte Professorin an der Universität Freiburg. Sie forscht seit vielen Jahren im Bereich lernen und wird nicht müde zu betonen, dass Kinder Zeit und Musse brauchen, um sich gesund zu entwickeln und ihr Potenzial zu entfalten.

Zitat: Kinder müssen bereit sein, denn es gibt auch ein reifungsabhängiges Lernen. Kinder entwickeln sich schneller oder langsamer. «Das Gras wächst nicht schneller, wenn man an ihm zieht». Dieses afrikanische Sprichwort wird heute kaum mehr zur Kenntnis genommen.

Ihr Blogbeitrag "Kinder im Treibhaus - Warum der Müssiggang vorbei ist" können wir wärmstens empfehlen.

Buchtipp: Angepasst, strebsam, unglücklich (Margit Stamm)

Grundlagen des effektiven Lernens

Wie Lernen funktioniert und wie das Hirn effektiv lernt, darüber wird viel geforscht. Die Tatsache, dass mit intrinsischer Motivation und in einer Atmosphäre des Wohlbefindens viel effektiver gelernt wird, als mit Vorgaben, Druck und Stress, konnte schon mehrfach erwiesen werden. Diese Erkenntnisse zu verinnerlichen ist nicht ganz einfach, da die meisten von uns anders sozialisiert wurden. Oftmals stehen uns dafür alte Glaubenssätze und unsere eigene Lernbiografie im Weg. Die meisten von uns haben gelernt auf «Befehl» zu lernen und verknüpfen lernen mit Druck oder Langeweile und oft auch einfach nur mit intellektuellen Fähigkeiten. Aber lernen ist so viel mehr.

Daniel Hunziker vom "Bildungsreich - Kompetenzentwicklung & Potenzialentfaltung" hat die neurobiologischen Grundlagen effektiven Lernens in diesem Dokument sehr kompakt und verständlich zusammen gefasst.

Zu diesem Thema können wir auch das Buch Die 15 Gebote des Lernens von Peter Struck sehr empfehlen.

Hilf mir es selbst zu tun

Maria Montessori (1870-1952) beschäftigte sich mit den neuropsychiatrischen Grundlagen, auf denen ihre Pädagogik und ihre praktischen Experimente in Kinderhäusern beruhen. "Hilf mir, es selbst zu tun" wurde zum Leitmotiv für ihr gesamtes Erziehungskonzept.

Sowohl ihre wunderbaren Lernmaterialien, als auch ihren Leitsatz, haben in der Grundi von Anbeginn ihren Platz gefunden.

Der Raum ist der dritte Pädagoge

Rosan Bosch, die international renommierte Designerin aus Kopenhagen, gestaltet Lernwelten in Universitäten, Schulen, Kindergärten, Bibliotheken und Kulturzentren.

Rosan Bosch rückt den sprichwörtlichen "dritten Pädagogen" ins Zentrum ihrer Arbeit und plädiert für eine Lernarchitektur, die begeistert, Begeisterung weckt und eine Vielzahl an verschiedenen Lernsituationen ermöglicht.

"Kinder wollen lernen und sich weiterentwickeln. Ihre angeborene Neugier ist der Antrieb für Bildungsprozesse. Unsere Herausforderung ist es, eine Lernumgebung zu schaffen, die diese Lust am Lernen fördert."

Sie entwickelte sechs Prinzipien, die kreatives Denken und kollaboratives Arbeiten in höchstem Maße fördern. An der GrundacherSchule gestalten wir Räume und Zeitfenster nach diesen Prizipien. Dazu haben wir einen Artikel verfasst.

Konsistenztheorie

Klaus Grawe, klinischer Psychologe und Psychotherapeut, entwickelte die Konsistenztheorie. Er geht davon aus, dass die Bedürfnisse Orientierung/Kontrolle, Lustgewinn/Unlust-vermeidung, Bindung, Selbstwerterhöhung/-schutz zentral sind für einen guten Selbstwert und psyhchische Gesundheit. Je höher die Konsistenz, umso gesünder der Organismus.

Jeder Mensch trägt in sich den Wunsch als „gut“ wahrgenommen zu werden. Auch das Bedürfnis nach Selbstwert ist ein Grundbedürfnis, dass wir alle in uns tragen. Einerseits wollen wir uns diesem annähern und unseren Selbstwerte erhöhen, andererseits wollen wir Selbstwertverletzungen von uns fernhalten, also vermeiden.

Je mehr diese Bedürfnisse mit der Ralität übereinstimmen umso gesünder entwickelt sich der Mensch.

Selbstbestimmungstheorie

Die Selbstbestimmungstheorie nach Deci & Ryan besagt, dass es für Motivation Autonomie, Erfolg und gute Beziehungen braucht. An der GrundacherSchule sind wir daran interessiert, dass Kinder möglichst intrinsisch motiviert und somit nachhaltig und effektiv lernen. Wir befassen uns seit vielen Jahren damit, wie Schule denn aussehehn muss, wenn Automie so zentral ist. Da wir diese Studie sehr ernst nehmen, setzen wir alles daran, dass jedes Kind Erfolg haben kann und gute Beziehungen oberste Priorität haben.

In diesem Video werden die verschiedenen Formen der Motivation nach Deci & Ryan bildlich erklärt.

Wenn die Schule schön wird

Ulrike Kegler ist eine der bedeutendsten Protagonistinnen in der Schulreformbewegung Deutschlands. Sie war Lehrerin und Leiterin der Montessori Oberschule in Potsdam, die den deutschen Schulpreis gewonnen hat und als eine der erfolgreichsten Schulen in Deutschland gilt.

Wir kennen Ulrike seit vielen Jahren. Als Schulleiterin einer staatlichen Schule, die einfach alles anders machte, ist sie uns bis heute eine grosse Inspiration. Ihre Überzeugung, dass Kinder und Jugendliche selbstwirsam sein müssen, um erfolgreich zu lernen, hat sie in die Tat umgesetzt. Sie hat zum Beispiel kurzerhand ein Grundstück gepachtet, auf dem die Oberstufenschüler:innen Ackerbau betreiben. Mutig und beherzt setzt sie sich bis heute wehement für eine Schule ein, an der Kinder und Jugendliche in Projekten lernen und Verantwortung übernehmen.

Ihre Erfahrungen beschreibt sie im Buch In Zukunft lernen wir anders welches sie in diesem Video kurz vorstellt.

Intrinsic

Das Netzwerk für angewandte Bildungrevolution, begleitet Menschen und Organisationen auf dem Weg ins neue Paradigma des intrinsischen, selbstverantworteten und lebenslangen Lernens. Intrinsic entwickelt Lernkulturen in Schulen, Unternehmen und der Gesellschaft.

In diesem wunderbaren Netzwerk haben wir viele innovative Mitstreiter:innen gefunden, allen voran die Co-Leitung Christian Müller und Christine König. Aber auch Melissa Kneubühler, Projektleiterin des Colearnig Hub, inspiriert uns immer wieder, Themen aus dem MINT-Beriech in unserer Macherei umzusetzen.

Wer produktiv scheitert lernt mehr

Der ETH Professor Manu Kapur und sein Team hat in der Langzeitstudie der ETH Zürich festgestellt, dass der Lerneffekt grösser ist, wenn Menschen zuerst ausprobieren und erst dann Instruktion erhalten. Fehler und Umwege zu machen ist also essentiell für nachhaltiges, erfolgreiches Lernen. Das nehmen wir uns zu Herzen. Hier gehts zum Artikel über die Studie.

Future Skills enwickeln

Zukunftsforschende setzen sich mit der Frage auseinander, welche Fähigkeiten und Fertigkeiten in naher Zukunft gebraucht werden, um in dieser Welt zu bestehen und welche Kompetenzen in der Schule dafür erworben werden sollten. Da Inhalte heutzutage überall zur Verfügung stehen und einfach abrufbar sind, ist der Konsens recht hoch, dass in Schulen vorallem Softskills trainiert werden sollten. Sie werden auch Futureskills genannt und im Lehrpaln 21 als überfachliche Kompetenzen beschrieben.

Damit Kinder und Jugendliche Future Skills entwickeln können, muss sich die Schule grundlegend verändern. Sie muss von der Wissensvermittlung zur Kompetenzorientierung kommen. Zukunftskompetenzen werden am besten in Projekten, in denen die unterschiedlichsten Themen und Fähigkeiten verknüpft werden, entwickelt.

Im Buch Future Skills - 30 Zukunftsentscheidende Kompetenzen und wie wir sie lernen können wird dargelegt, weshalb wir Future Skills wie Kommunikation, Kreativität, Kollaboration, kritisches Denken, Begeisterung, Innovation, Achtsamkeit, Ausdauer, Konzentration, Frustrationstoleranz, innere Führung etc. mehr denn je brauchen.

Der Bildungsforscher Andreas Schleicher beschreibt es im Buch so: "Die Welt belohnt uns nicht mehr für unser Wissen, sondern für das, was wir mit unserem Wissen tun können." Zu diesem Thema gibts hier ein Interview mit ihm und Richard David Precht.

New Grammer of School

Rahel Tschopp setzt sich dafür ein, dass wir die alte "Grammar of School" (Tyack & Tobin) loslassen und neue Bilder von Schule und lernen schaffen und diese auch verbreiten. Auf ihrer Schulreise dokumentiert sie Schulen, die sich auf den Weg machen, mutig Neues auszuprobieren und die Erkenntnisse aus der Forschung umzusetzen. Wir freuen uns sehr, Teil dieser Reise zu sein.

Interessant sind zum Beispiel auch die Agora Schulen in den Niederlanden. Sie setzen die Erkenntnisse aus der Hirn- und Lernforschung sehr konsequent um.

Es gibt keine Lernlücken

Christoph Schmitt ist systemischer Coach und nennt sich Bildungdesigner. Er ist ein engagierter und radikaler Vordenker wenns um nachhaltiges Lernen geht. Er setzt sich für eine menschengerechte Bildung ein und seine provokanten Beiträge inspirieren uns immer wieder. Hier zum Beispiel spricht er mit der künstlichen Intelligenz DALL-E über das Thema Lernen ist lückenlos.

Zudem hat er im 2021 unsere Schule evaluiert und uns durch seinen kritischen Blick und analytischen Verstand in der Schulentwicklung ein ganzes Stück weiter gebracht.

Evaluationsbericht 2021

Schule ohne Noten

Ob Noten noch zeitgmäss sind, wird zur Zeit heiss diskutiert. An der GrundacherSchule verteilen wir keinen Noten, da wir der Überzeugung sind, dass Noten nicht lernfördelich sind. Sie animieren Menschen für Tests und nicht für sich selbst zu lernen. Dadurch schwächen wir die intrinsische Motivation und prägen ein negatives Verhältnis zum Lernen.

Im 2021 ist das Buch Schule ohne Noten von Philipp Wampfler & Björn Nölte erschienen. Dieses zeigt wunderbar auf, weshalb Noten hinderlich sind für erfolgreiches, freudiges und nachhaltiges Lernen.

Das Gelingen dokumentieren

Eine grosse Inspiration für uns ist auch der Erziehungswissenschafter, Journalist und Filmemacher Reinhard Kahl. Er ist Gründer des Archivs der Zukunft und hat schon in den 90er Jahren begonnen, innovative Schulen zu portraitieren und das Gelingen zu dokumentieren.

Seine Filme Treibhäuser der Zukunft und Spitze - Schulen am Wendekreis der Pädagogik haben uns stark geprägt.

Mut zur Veränderung

Die ehemalige Schulleiterin und Aktivistin Margret Rasfeld ist ebenfalls eine der grossen Reformatorinnen des Schulsystems. Sie sagt: Es stehen Veränderungen an. Es braucht einen tiefen Haltungs- und Bewusstseinswandel und Hoffnung, Zuversicht, Mut und Vertrauen. Und eine Hauptrolle dabei spielt die Bildung. Das Lernen in sinnvollen Zusammenhängen, selbstbestimmt und mit Begeisterung, das Lernen im Leben, Erfahrungen von Selbstwirksamkeit, Wertschätzung, Anerkennung und Beziehung das macht Lernprozesse erfolgreich. Sie plädiert für regelmäßige Freiräume, in denen ein anderes Lernen erprobt werden kann und Schüler*innen eigene Projekte verfolgen.

Ihre Bücher Frei Day & Schulen im Aufbruch geben Einblick in ihre langjährige Arbeit.

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